Heute bin ich von ganz alleine um 06:45 aufgestanden. Das
ist sehr ungewöhnlich, mach ich sonst nie, aber wenn man wach ist, ist man eben
wach. Da hatte ich aber Glück mit dem Bad, denn die Betreuerdusche war da
gerade frei. Um meine Zimmergenossinnen nicht aufzuwecken bin ich dann mit dem
Laptop in den Speisesaal um den Blogpost zu schreiben. Da bin ich dann einem
Zimmer begegnet, das um 07:20 schon Tisch decken wollte. Auf die Frage, warum
so früh, kam dann, dass die Kinder dachten, es wäre 08:20 und daher Frühstück
erwartet haben. Dass außer ihnen nur ich da war, hat sie da wenig gestört. Weil
sie ja jetzt doch noch eine Stunde hatten, sind sie dann doch noch mal raus.
Ich habe also weiter geschrieben. Der Post war rechtzeitig zum Frühstück
fertig, nur die Bilder haben noch gefehlt. Ach wie gut, dass wir in unserem
Zimmer (als einziges) W-Lan haben.
Das Frühstück hat dann ab 07:55 wirklich angefangen. Nach
dem Frühstück gab es eine Betreuerbesprechung und um 09:15 „AUFSTEHEN!
EINSINGEN!“. Wir haben uns kurz besprochen und den Tagesablauf geklärt und
sofort zu proben angefangen. Immerhin sollte heute der probenreichste Tag sein.
Angelika, Rosi, Sabine und Johannes haben gleichzeitig mit Matthias geprobt.
Natürlich mit unterschiedlichen Leuten in unterschiedlichen Zimmern an
unterschiedlichen Stücken.
Während die anderen proben, dachte ich mir, dass ich mit
Burgvogt Anna die Geisterbahn mal besprechen könnte. Dabei kam der Schock: die
Hütte ist abgerissen.
Wer die Hütte nicht kennt: Das ist eine kleine, leicht
baufällige Holzhütte gewesen, in der sich die Geisterbahn immer super gemacht
hat. Man konnte unter Bänken und Treppen oder aus den Fenstern gut hervorlangen
und die Kinder so erschrecken. Das „leicht baufällig“ war dann aber auch der
Grund, dass sie abgerissen wurde. Schade.
Wegen diesem unvorhergesehenen Umstand musste ein neuer Ort
für eine Station gesucht werden, also sind Anna, Eva und ich raus zum Platz der
alten Hütte und haben von da aus geguckt. Ich schreibe mal nicht, was wir
gefunden haben, sonst liest das noch jemand auf der Burg. Und das wäre doch
fatal.
Ich kam durch die langgezogene Besprechung auch ein wenig
spät zum Mittagessen, aber nicht ganz ganz schlimm spät. Glaube ich zumindest.
Ist eine viertel Stunde ganz schlimm spät? Naja. Ich habe da auch selbst noch
nicht gegessen, ich muss nur immer erst 45 Minuten zuschauen, bevor ich selbst
essen kann.
Chor B hatte dann nämlich frei. Sozusagen. Zur Abwechslung
sollten die Kinder jetzt alle an die frische Luft und durften deswegen nur ganz
kurz in die Zimmer, wenn sie etwas holen mussten. Chor C hatte Proben für das
Mozart Requiem. So läuft das immer auf der Burg, Chor C muss mehr proben, weil
sie sich sonst langweilen. Und Mozart macht ja auch Spaß! Oder?
Neben den Chorproben hat Angelika den Nachmittag über die
mehr-oder-weniger Solostücke für ihre Serenade geprobt. Da sind dann Gruppen
von 1 bis ca 15 Personen nacheinander zu ihr gekommen, um ein Lied
einzustudieren. Natürlich hat sie da nicht alle geschafft, das soll morgen
fortgesetzt werden.
Ich habe die meiste Zeit gemalt. Oder ich habe die malenden
Kinder beaufsichtigt. Wir kamen auf die Idee, statt mit den verhärteten Pinseln
einfach mit den Fingern zu malen. Das stellt sich aber als schlechte Idee raus,
weil jetzt der Tisch ein wenig – naja – farbig ist. Wenn ich gefragt werde,
streite ich alles ab ;)
Die Kinder durften natürlich nicht den ganzen Tag spielen,
irgendwann mussten auch sie wieder in den Rittersaal und proben. Wir sind hier
ja nicht zum Spaß! Dann kam das Abendessen und eine Besprechung und dann auch
schon der Film – JA WAS FÜR A FÜLM! – Ja von der Kletterida! – JA WAS FÜR A
hääää?
Kletterida ist ein dänischer Kinderfilm über eine Ida, die
gerne klettert und die in eine Bank einbrechen will, um ihrem Vater zu helfen.
Meine Kurzzusammenfassungen klingen meistens nicht so spannend, der Film war
aber eigentlich sehr schön. Kann man machen. Sehr witzig auch, wenn man mit so
einer großen Gruppe schaut, sind die Kommentare zu den einzelnen Szenen. Ein
Polizeiauto verliert in einem Unfall das ganze Dach? „Jetzt ist es ein Cabrio!“
So in der Art.
Nach dem Fülm ging es dann auch sofort ins Bett. Für die
Kleinen. Die Großen hatten noch eine kurze Besprechung über die beiden
Musicals, die für nächstes Jahr zu Debatte stehen. Denn ratet mal, wer heute
Abend zu uns gestoßen ist: Annika, Uli und Thomas! *10 Minuten Applaus*
Andi und Jana sind übrigens auch dazu gekommen, die sind auch super nett.
Betreuerbesprechung und dann, nach einem langen Tag, endlich
das lang ersehnte Finstergrün-Spezial: Werwolf. Ehrlich gesagt, wir spielen es
fast jedes Mal, wenn wir weg fahren, aber in Finstergrün ist es doch noch was
Besonderes. Nacheinander haben unterschiedliche Leute erzählt und wir haben uns
immer schön gegenseitig umgebracht. Wir haben sogar mit einer Tradition
(Schütler-Kill) gebrochen und eine neue (Poss-Kill) eröffnet. Manchmal ist es
eben Zeit für Veränderung.
Hallo, würdet ihr bitte, wenn ihr auf dem Rückweg wieder in Deutschland seid, hier kurz mitteilen, wann ihr etwa in Regensburg eintreffen werdet? Das wäre sehr nett! Grüße, Michael
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