Freitag, 17. Oktober 2014

20 Jahre Cantemus #5: Das Singen und das Leben

Die 20-Jahr-Feier war für uns Gründungsmitglieder in mehrfacher Hinsicht besonders: Erstens waren die meisten von uns seit Jahren nicht mehr in einer Chorprobe, geschweige denn bei einem Chor-Wochenende dabei. Zweitens haben die meisten von uns seit Jahren nicht mehr gesungen, geschweige denn ein - wenn auch Mini- Konzert durchgestanden. Drittens haben die meisten von uns die meisten von uns schon seit Jahren nicht gesehen, geschweige denn mit ihnen geredet. Fazit: Ein voller Erfolg, auch ohne den vollen Erfolg bei der 20-Jahr-Feier zu berücksichtigen.

Beim Finstergrün Medley reisen die Sänger zum Haus der Musik.
Groß und klein arbeitet zusammen - einfach schön!
Denn was wir dazu beitragen durften, war nicht nur genial arrangiert, sondern auch ein echter Crowd-Pleaser: Roswitha Klar (Rosi) hat zwei Medleys kreiert, nennen wir das eine das Finstergrün-Medley und das andere das Regen-Medley. Warum? Simpel: Das Eine wurde auf Burg Finstergrün Anfang August einstudiert, das Andere beim Probenwochenende Anfang Oktober in Regen-Raithmühle. Gemeinsam hatten sie eine Fülle an Lied-Ausschnitten, die den Chor ausmachen und die den Chormitgliedern wichtig sind.

Das geht beim Finstergrün-Medley vom Chor-A-Musical Urmel aus dem Eis über die Kinderoper Hänsel und Gretel bis hin zum Brahms Requiem. Übrigens eine weitere Gemeinsamkeit, das Brahms Requiem, das auch im Regen-Medley einen hohen Stellenwert innehat. Während in Finstergrün hauptsächlich die kleinen Chorkinder aus Chor A mit ein bisschen Verstärkung von den großen C-lern für das Medley probten, waren in Regen ja tatsächlich nur Gründungsmitglieder und lange Ausgestiegene mit dabei - also die "ganz Alten", wie es ein Chor-A-Mädchen bei der Feier so schön formulierte. Vera Gansbiller war neben Rosi eine derjenigen, die für beide Medleys unverzichtbar geworden ist: In Finstergrün malte sie mit allen Interessierten grandiose Wandbilder auf weißes Laken, in Regen probte sie dann selbst mit. Auch Jana, Andi und Johannes dürfen neben Lissy Besl und Gretl Gansbiller auf keinen Fall ungenannt bleiben - ohne ihre Hilfe wäre wahrscheinlich nichts so gut geworden, wie es dann am Samstag im Antoniushaus war.

Doch zurück zu unserem kleinen Regen-Trip! Circa 35 Erwachsene fuhren für 3 Tage ins Schullandheim. Bizarr, verrückt - und ganz der Chor: Man ist eben doch auf Lebenszeit Mitglied von Cantemus. Noch verrückter ist dann aber, dass das Proben zumindest für diese kurze Zeit auch ohne Matthias funktioniert hat. Rosi hat uns eingesungen und koordiniert, Johannes korrepetiert, also alles ganz anders und doch irgendwie vertraut. Das Singen ist so tief verwurzelt, dass man die Disziplin und das Aufeinanderhören nicht vergisst. Zwar funktionieren bzw. arbeiten Matthias und Rosi natürlicherweise sehr unterschiedlich, doch können sie beide auf eine Gruppe an Sängern zurückgreifen, die seit 20 Jahren (in manchen Fällen etwas weniger) beinahe schon "professionell" singen und mit den Probenprozessen vertraut sind.

Als wäre das nicht genug verwunderlich gewesen, setzte Matthias am Samstag Abend noch einen drauf: Er besuchte uns kurzfristig und schenkte uns ein Jahre überfälliges Wunschkonzert. Ja, das Wort war "schenken". Wenn man die ersten Akkorde eines Liedes hört, das man nicht sofort benennen kann, aber wenige Sekunden später schon vierstimmig zu singen beginnt, dann ist das erschreckend wundervoll und ein Geschenk. Wenn man plötzlich ganz automatisch auf den Nebenmann oder die Gegenüberfrau hört, weil man sich bei den Ton-Intervallen nicht ganz sicher ist, und das dann auf einmal alle 30 Leute gleichzeitig tun, ja dann entsteht so etwas wie ein Sog - ein musikalischer Orkan. Der nicht laut sein muss, doch in jedem Fall - und hier mit jedem Ton - überwältigend ist. Nach einem harten Probentag noch knappe 3 Stunden Wunschkonzert durchzuhalten und da immer noch nicht genug zu haben, das ist Cantemus.
In der Mitte Rosi Klar, die uns das tolle Medley arrangiert hat. Vielen Dank!


Tadaa - geschafft!
Natürlich ist in Regen neben dem Wunschkonzert und dem Zurückfinden zum Chor und alten Liedern auch ein extrem forderndes, doch umso exklusiveres Medley entstanden. Rosi hat sich hierbei sehr viele Gedanken gemacht: Phrasen aus Bugsy Malone, dem Mozart Requiem, Schöpfung und Horrorladen oder Grease zusammen mit Gospel-Ausschnitten und I feel pretty haben eine explosive Mischung ergeben, die auch das Publikum bei der 20-Jahr-Feier gefeiert hat. Könnte auch an unserer höchst professionellen Choreographie von Fat Sams Grand Slam liegen: Cantemus kann nicht nur Töne schaukeln, sondern auch diverse Körperteile.

Danke an alle, die an diesem Abend so viel Spaß hatten (Sally berichtet hier über den Rest des Abends). Und vor allem an diejenigen, die in Regen dabei waren und das Wochenende so besonders werden ließen.

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