Montag, 11. August 2014

Finstergrün #2.3: Resümee

Zweiter Tag, geschafft!

Massen-Karambolage auf der Burg
"Siesta?! Was soll das denn, ich will mich nicht ausruhen. Wer muss sich denn ausruhen? Ich bin doch noch jung!" Ja, mit 8 Jahren ist man noch jung. Ja, wer sich ausruhen muss, ist alt. Nein, ihr dürft nicht an der Burgwand hochklettern. Ja, wer groß ist und in Chor C darf auch in der Siesta draußen herumlaufen. Nein, wieso Herr Schlier immer Siesta sagt und nicht Mittagsruhe, kann ich nicht erklären. GEHT JETZT SCHLAFEN!

Tag 2: 

Sanfte Sonnenstrahlen fallen durch die Fensterschlitze im Rittersaal, streicheln blondes, braunes, rötliches Kinderhaar. Ja, es gibt wohl einen Frisuren-Contest unter den kleineren Mädels. Aufwändig geflochtene Zöpfe winden sich um kleine Köpfchen, hier zieht ein böser Bub Strähnen aus dem Knoten des Vordermädchens, dort werden während der Ansage neue Kreationen ausprobiert. Alles klar, es ist alles beim alten. Herr Schlier redet, erklärt, überrascht-überforderte Augen starren ihn an, "Wann ist nochmal dieses Raften? Herr Schliiiihiiiiier, ich finde aber meine Regenjacke nicht, was soll ich denn jetzt machen?" The same as usual.

Richtig laut wird es, als Rosi das Konzept der 20-Jahre-Cantemus-Feier vorstellt und als ich meinen Journalismus-Workshop erkläre. Lust haben die Kids aber dann trotzdem. Direkt nach der Probe geht es los: über 30 Freiwillige sitzen im Speisesaal zusammen und tragen ihre Ideen vor. Die einen möchten eine Fantasie-Geschichte über das Schlossgespenst schreiben ("aber ohne diese doofe Anfang-Mitte-Schluss-Regelung, gell?!"), die anderen eine Reportage über die Entstehung der Burg. Hier eine Interview-Idee, da ein Team-Projekt, alles klar. Es kann losgehen. Emily und Pauline starten gleich mal mit einer Erlebniserzählung über die Busfahrt und sind ganz begeistert. Der Rest macht sich auf den Weg, um seine Ideen umzusetzen.
Redaktionssitzung in der Sonne. Könnte schlimmer sein...

Nach dem Abendessen geht's raus in den großen Burghof zum Filmschauen: "Huckleberry Finn" aus dem Jahr 1968, wohl die einzig gute Literatur-Verfilmung, die es bisher von Mark Twains Roman gibt. Alle Kiddies sind warm eingepackt, die Regenjacke ist auch wieder aufgetaucht, das Kino-Vergnügen kann losgehen. Gleichzeitig beraten sich die Betreuer, wie der 3. Tag aufgebaut sein soll, ob die Geisterbahn zu schlimm wird, wer eigentlich jetzt mit zum Klettern oder Raften am Montag geht. Spätestens um Mitternacht sind - die meisten - Kids im Bett. Ihren Zustand als schlafend zu beschreiben, wäre schlicht gelogen, aber im Zimmer sind sie wenigstens einigermaßen sicher verstaut. Tag 3 kann kommen!

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